Das bildhauerische Werk von Heinrich Ernst Kromer
Bereits um 1900 begann Heinrich Ernst Kromer mit keramischen Experimenten. Er hat seinen Bekannten Emanuel von Bodman als Geldgeber für ein zu gründendes Unternehmen, das sich auf kunsthandwerkliche Arbeiten spezialisieren sollte, gewonnen. Die Produktpalette umfasste Aschenschalen, Briefbeschwerer, Keramikteller u.ä. Leider hatten sich seine Hoffnungen auf das Gelingen dieser Unternehmung nicht erfüllt. Bereits Ende Januar 1901 benötigte er zur Weiterführung des Betriebes 600 Mark, die er sich von Emanuel von Bodman leihen wollte. Dieser weigerte sich jedoch, weiter in dieses Verlustgeschäft zu investieren. Somit war alle Versuche sich als Kunsthandwerker zu etablieren, erfolglos geblieben.
Heinrich Ernst Kromer arbeitete jedoch an seinen Plastiken weiter und konnte 1904 eine Plastik des Konstanzer Keramikers Hermann Seidler und zwei Bildnismedaillen an die Dresdner Skulpturensammlung verkaufen.
Bildnis Martha C. Moos
(Bronze um 1942)
Bildnis Grita S.
(Ton - 1943)
Mein Vater genannt der schwarze Kromer
(Bronze - 1944)
Während des Krieges begann Kromer eine Medaillenreihe, die Freunde und Bekannte zeigen, die Kromer dann nach der reliefartigen Formung in Bronze gießen ließ. Da im Laufe der Zeit ein Mangel an Metall herrschte, begann Kromer die vorhandenen Negativformen mit Ton auszupressen und ließ diese nach dem Trocknen bei einem Töpfer brennen und patinierte diese dann mit Farbe. So entstanden 13 Medaillen bis 1944. Bis zu seinem Tode folgen noch einige weitere Medaillen. Er hat sich in seinem künstlerischen Schaffen immer wieder um den Erfolg seiner Plastiken bemüht. Besonders oft hat er seinen Vater Dorus Kromer dargestellt. Sie zeigen mehr das Ringen mit dem Stoff; es ist dem Künstler nicht gelungen, seine künstlerischen Aussagen zu verwirklichen. Diese Arbeiten sind jedoch interessant, weil sie die umfassende künstlerische Begabung zeigen.
Mein Vater (Ton – um 1943)
(Hergestellt mit nachstehender Negativform)
Negativform:
Mein Vater
Bildnis des Vaters Dorus Kromer
(Ton – um 1943)